Der Glaube an die Gesandten

Die Menschen brauchen die göttliche Botschaft:

Die Menschen benötigen die göttliche Botschaft, die ihnen die Gesetzgebung erklärt und ihnen aufzeigt, was richtig ist. Die göttliche Botschaft ist der Geist, das Licht und das Leben dieser Welt. Welchen geregelten Zustand hätte wohl diese Welt ohne Geist, ohne Leben und ohne Licht?

Aus diesem Grund nannte Allah Seine Botschaft als Seele bzw. Geist. Wenn es keinen Geist gibt, so gibt es auch kein Leben. Allah, der Erhabene sagte: Und ebenso haben Wir dir Geist von Unserem Befehl (als Offenbarung) eingegeben. Du wusstest (vorher) weder, was das Buch noch was der Glaube ist; doch haben Wir es zu einem Licht gemacht, mit dem Wir rechtleiten, wen Wir wollen von Unseren Dienern. (Sure 42 aš-Šūrā Vers 52)

Obwohl der menschliche Verstand im Allgemeinen das Gute vom Bösen unterscheiden kann, so ist er dennoch nicht fähig, ihre Details und Einzelheiten zu kennen. Des Weiteren kann er nicht wissen, wie er einen Gottesdienst verrichten soll, außer durch Offenbarung und göttliche Botschaft.

Es gibt somit keinen anderen Weg der Glückseligkeit und des Erfolges im Diesseits und Jenseits außer den Weg, den uns die Gesandten aufgezeigt haben. Und es gibt keinen anderen Weg, um auf exakte Weise das Gute vom Schlechten zu erkennen, außer durch die Gesandten. Wer sich jedoch von der göttlichen Botschaft abwendet, der wird gewiss von Planlosigkeit und Verwirrung, von Kummer und Sorgen und von Not und Elend geplagt werden, und zwar in dem Maße, wie man der göttlichen Botschaft entgegenhandelt oder sich von ihr abkehrt.

Der Glaube an die Gesandten ist eine Säule des Glaubens:

Der Glaube an die Gesandten ist eine der sechs Säulen des Glaubens. Allah, Preis sei Ihm, sagte im edlen Koran: Der Gesandte (Allahs) glaubt an das, was zu ihm von seinem Herrn (als Offenbarung) herabgesandt worden ist, und ebenso die Gläubigen; alle glauben an Allah, Seine Engel, Seine Bücher und Seine Gesandten – Wir machen keinen Unterschied bei jemandem von Seinen Gesandten. (Sure 2 al-Baqara Vers 285)

Dieser Vers deutet darauf hin, dass es eine unabdingbare Pflicht ist, an alle Gesandten (Allahs Segen und Friede auf ihnen allen) zu glauben, ohne im Glauben an sie einen Unterschied zu machen. So gehören wir nicht zu denjenigen, die an einige Gesandte glauben und andere verleugnen, wie es die Juden und Christen tun.

Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte über den wahren Glauben: Es ist, dass du an Allah glaubst, an Seine Engel, an Seine Bücher, an Seine Gesandten und an den Jüngsten Tag, und dass du an die Vorherbestimmung glaubst, mit ihrem Guten und ihrem Schlechten. (Muslim Hadith Nr. 8)

Was der Glaube an die Gesandten bedeutet:

Es bedeutet, fest davon überzeugt zu sein, dass Allah in jeder Gemeinschaft einen Gesandten aus ihrer Mitte erweckte, der sie zur alleinigen Anbetung Allahs aufrief, ohne Ihm einen Teilhaber beizugesellen. Es bedeutet ebenfalls daran zu glauben, dass alle Gesandten wahrhaftig, glaubwürdig, gottesfürchtig und vertrauenswürdig waren. Sie waren Menschen, die andere rechtleiteten und selbst rechtgeleitet waren. Es bedeutet, daran zu glauben, dass alle Gesandten die Botschaft, mit der sie Allah beauftragte, komplett und korrekt übermittelten. So haben sie von sich aus nicht einmal einen einzigen Buchstaben hinzugefügt oder ausgelassen. Allah, Preis sei Ihm, sagte: Jedoch sind die Gesandten für irgendetwas außer für die deutliche Verkündigung (der Botschaft) verantwortlich? (Sure 16 an-Naḥl Vers 35)

Was beinhaltet der Glaube an die Gesandten?

  1. Der Glaube daran, dass ihre Botschaft die Wahrheit von Allah, dem Erhabenen ist. Und dass alle Gesandten ein und dieselbe Botschaft hatten, die darin bestand, einzig und allein Allah anzubeten, ohne Ihm einen Teilhaber beizugesellen. Das bestätigte Allah, Preis sei Ihm, indem Er sagte: Und Wir haben ja bereits in jeder Gemeinschaft einen Gesandten erweckt (der da sprach): «Dient Allah und meidet die falschen Götter!» (Sure 16 an-Naḥl Vers 36)

Es war durchaus möglich, dass es Teilgebiete in den Gesetzgebungen der Propheten gab, die sich voneinander unterschieden. So galt bei einem Volk eine Sache als erlaubt und bei einem anderen wiederum als verboten, was ihren Umständen entsprechend angemessen war. Allah, der Erhabene sagte: Für jeden von euch haben Wir ein Gesetz und einen deutlichen Weg festgelegt. (Sure 5 al-Māʾida Vers 48)

  1. Der Glaube an alle Gesandten und Propheten Allahs. So glauben wir an alle uns namentlich bekannten Propheten, die Allah uns mitteilte, wie z.B. Muḥammad, Ibrāhīm (Abraham), Mūsā (Moses), ʿĪsā (Jesus), Nūḥ (Noah) u. a. (Allahs Segen und Friede auf ihnen allen). Was aber jene Propheten betrifft, deren Namen wir nicht kennen, so glauben wir an sie im Allgemeinen, ohne in Details zu gehen. Wer auch nur einen Gesandten verleugnet, der verleugnet zwangsläufig alle.
  1. Der Glaube an die wahren Geschichten und Wundertaten der Gesandten, die uns im Koran und in der Sunna berichtet worden sind; z.B. die Geschichte, wie Allah für Moses das Meer geteilt hat.
  1. Das Handeln nach der Gesetzgebung des Gesandten, den Allah zu uns schickte. Dieser Gesandte ist der vorzüglichste und der letzte von ihnen. Es ist der Gesandte Gottes Muḥammad (Allahs Segen und Friede auf ihm).

Einige Eigenschaften der Gesandten:

  1. Zu den Eigenschaften der Gesandten gehört, dass sie normale Menschen sind. Der Unterschied, der zwischen ihnen und anderen Menschen besteht, ist der, dass Allah sie mit der Offenbarung und der göttlichen Botschaft auszeichnete. Allah, der Erhabene sagte: Und Wir haben vor dir nur Männer gesandt, denen Wir (Offenbarungen) eingaben. (Sure 21 al-Anbiyāʾ Vers 7) Sie besitzen also keinerlei göttliche oder anbetungswürdige Eigenschaften, sondern sind Menschen. Sie erreichten die menschliche Vollkommenheit im Äußeren, im Inneren und in ihren beispielhaften Charaktereigenschaften. Die Gesandten haben von den Menschen die beste Abstammung. Ihnen wurde ein scharfer Verstand und sprachliche Ausdrucksfähigkeit gegeben, wodurch sie besonders geeignet waren, die verantwortungsvolle Aufgabe der göttlichen Botschaft zu erfüllen und die große Last zu tragen, die das Prophetentum mit sich brachte. Allah, der Erhabene erwählte nur deswegen Menschen als Gesandte, damit die Völker Vorbilder bekamen, die genau wie sie nur Menschen waren. Somit ist das Befolgen und Nachahmen des Gesandten eine Angelegenheit, die in den Kräften und Möglichkeiten jedes Menschen steht.
  1. Allah, der Mächtige und Majestätische wählte sie für die Verkündung Seiner Botschaft aus. Und Er zeichnete sie vor allen Menschen mit der Offenbarung aus. Allah, Preis sei Ihm, sagte: Sag: Gewiss, ich bin ja nur ein menschliches Wesen gleich euch; mir wird (als Offenbarung) eingegeben, dass euer Gott ein Einziger Gott ist. (Sure 18 al-Kahf Vers 110) Die Stellung eines Propheten oder eines Gesandten ist weder durch seelische Reinigung noch durch Intelligenz oder logischen Verstand erworben worden, sondern ist ausschließlich eine göttliche Auswahl. Allah, der Erhabene hat von allen Menschen die Gesandten ausgesucht und ausgewählt. Allah, der Erhabene sagte: Allah weiß sehr wohl, wo Er Seine Botschaft anbringt. (Sure 6 al-Anʿām Vers 124)
  1. Die Gesandten sind in Bezug auf die Überbringung und Übermittlung der Botschaft Allahs unfehlbar. Das heißt, dass sie keine Fehler begehen, wenn sie eine Angelegenheit über Allah übermitteln. Und sie begehen ebenfalls keine Fehler in der Ausführung eines Befehls, den ihnen Allah offenbart hat.
  2. Wahrhaftigkeit: Die Gesandten (Allahs Friede auf ihnen) sind in ihren Worten und Taten wahrhaftig und ehrlich. Allah, der Erhabene sagte: Das ist, was der Allerbarmer versprochen hat, und die Gesandten haben die Wahrheit gesagt.» (Sure 36 Yā-Sīn Vers 52)
  3. Geduld: Die Gesandten riefen zu Allah und kamen als Bringer froher Botschaft und als Warner. Deshalb mussten sie viel Leid ertragen und verschiedene Arten und Formen von Unterdrückung hinnehmen. Doch sie hielten durch und ertrugen alles geduldig, damit das Wort Allahs an höchster Stelle steht. Allah, der Erhabene sagte: Sei nun standhaft, wie diejenigen der Gesandten, die Entschlossenheit besaßen, standhaft waren! (Sure 46 Aḥqāf Vers 35)

Die Zeichen und Wundertaten der Gesandten:

Allah, der Erhabene unterstützte Seine Gesandten (Allahs Friede auf ihnen) mit Beweisen und Belegen, die ihre Wahrhaftigkeit und ihr wahres Prophetentum erkennen ließen. Er stattete sie mit deutlichen Wundertaten und Zeichen aus, zu denen Menschen nicht fähig sind. Dies tat der Erhabene, um den Menschen zu zeigen, dass die Gesandten die Wahrheit sagten und es wahre Propheten gewesen sind.

Mit Wundertaten oder Wunderzeichen sind übernatürliche Phänomene gemeint, die Allah, der Erhabene durch Seine Propheten und Gesandten auf eine Weise vollbringt, wozu Menschen nicht in der Lage sind etwas Gleiches hervorzubringen.

Zu diesen Wunderzeichen gehören:

  • Der Stab vom Propheten Moses (Mūsā), Allahs Friede auf ihm, wurde in eine Schlange verwandelt.
  • Der Prophet Jesus (ʿĪsā), Allahs Friede auf ihm, hat seinem Volk mitgeteilt, welche Speise es zu Hause gegessen hatte und was in ihren Häusern aufbewahrt ist.
  • Der Mond wurde für den Propheten Muḥammad (Allahs Segen und Friede auf ihm) in zwei Teile gespalten.

Was Muslime über Jesus (Allahs Frieden auf ihm) glauben:

  1. Wir glauben, dass er zu den größten und bedeutendsten Gesandten überhaupt gehört. Diese Gesandten werden „die Gesandten, die Entschlossenheit besaßen“ genannt. Zu ihnen zählen: Muḥammad, Ibrāhīm (Abraham), Nūḥ (Noah), Mūsā (Moses) und ʿĪsā (Jesus), Allahs Segen und Friede auf ihnen allen. Allah, der Erhabene erwähnte sie gemeinsam in einem Vers, als Er sagte: Und (gedenke,) als Wir von den Propheten ihr Versprechen abnahmen, und auch von dir und von Noah, Abraham, Moses und Jesus, dem Sohn der Maria; Wir nahmen ihnen ein festes Versprechen ab. (Sure 33 al-Aḥzāb Vers 7)
  2. jesus (Allahs Friede auf ihm) war ein Mensch, ein Nachkomme Adams. Allerdings gab ihm Allah, der Erhabene einen besonderen Vorzug und entsandte ihn zu den Kindern Israels und ließ ihn mit Seiner Erlaubnis Wunder vollbringen. Der Prophet jesus (Allahs Friede auf ihm) besitzt keinerlei göttliche oder anbetungswürdige Eigenschaften. Allah, der Erhabene sagte: Er ist nur ein Diener, dem Wir Gunst erwiesen und den Wir zu einem Beispiel für die Kinder Isra’ils gemacht haben. (Sure 43 az-Zuḫruf Vers 59) Allahs Prophet jesus (Allahs Friede auf ihm) hat seinem Volk niemals befohlen, ihn und seine Mutter als anbetungswürdige Götter neben Allah zu nehmen. Er befahl den Menschen nur das, was Allah ihm zu sagen auferlegt hat. Allah, der Erhabene berichtet über ihn, dass er sprach: Ich habe ihnen nur gesagt, was Du mir befohlen hast (, nämlich): „Dient Allah, meinem und eurem Herrn!“ (Sure 5 al-Māʾida Vers 117)
  3. jesus ist der Sohn der Marie (Maryam). Seine Mutter Maria heißt im Arabischen Maryam. Sie war eine rechtschaffene und wahrheitsliebende Frau. Sie gehörte zu denjenigen, die sich Allah demütig ergeben hatten. Maryam war sehr fleißig im Gottesdienst und diente eifrig Allah, ihrem Herrn. Sie war keusch, anständig und eine ehrbare Jungfrau. Allah, der Mächtige und Majestätische bestimmte mit Seiner Allmacht, dass Maryam schwanger wurde, ohne dass ein Mann sie jemals berührte. Allah, der Erhabene erschuf Jesus, den Sohn der Maria (Īsā ibn Maryam), ohne Vater. Somit war seine Geburt ein großes Wunder, das bis heute anhält. Ein ähnliches Wunder hatte Allah bereits zuvor vollbracht, als Er Adam, den ersten Menschen, ohne Vater und ohne Mutter erschaffen hatte. Allah, der Erhabene sagte: Gewiss, das Gleichnis jesus ist bei Allah wie das Gleichnis Adams. Er erschuf ihn aus Erde. Hierauf sagte Er zu ihm: «Sei!» und da war er. (Sure 3 Āl-i-ʿImrān Vers 59)
  4. Zwischen ʿĪsā und Muḥammad (Allahs Segen und Friede auf beiden) gab es keinen weiteren Gesandten. Allahs Prophet jesus hatte seinem Volk angekündigt, dass unser Prophet Muḥammad nach ihm kommen wird. Allah, der Erhabene sagte: Und als jesus, der Sohn Maryams, sagte: «O Kinder Isra’ils, gewiss, ich bin Allahs Gesandter an euch, das bestätigend, was von der Thora vor mir (offenbart) war, und einen Gesandten verkündend, der nach mir kommen wird: sein Name ist Aḥmad’. «Als er nun mit den klaren Beweisen zu ihnen kam, sagten sie: «Das ist deutliche Zauberei.» (Sure 61 aṣ-Ṣaff Vers 6)
  5. Wir glauben an die Wunder, die Allah Seinen Propheten jesus vollbringen ließ, wie z.B. dass er Blindgeborene und Weißgefleckte heilte, die Toten lebendig machte und seinem Volk verkündete, was es gegessen und was es in ihren Häusern gespeichert hatte. Das alles geschah nur mit Allahs Erlaubnis. Denn dadurch hatte Allah eindeutige Beweise für die Wahrhaftigkeit seines Prophetentums und seiner Gesandtschaft erbracht.
  6. Kein Mensch hat den wahren Glauben, bis er verinnerlicht, dass jesus Allahs Diener und Sein Gesandter ist, und dass jesus (Allahs Friede auf ihm) frei von jeglichen schlechten Bezeichnungen und falschen Anschuldigungen, mit denen ihn die Juden beschimpften, Denn Allah sprach ihn frei von dem, was sie über ihn sagten. Ebenso distanzieren wir uns von der christlichen Glaubenslehre, die im Verständnis über das wahre Wesen von Jesus, dem Sohn der Maria, weit vom richtigen Weg abgeirrt ist. Sie nehmen nämlich Jesus und seine Mutter als zwei anbetungswürdige Götter neben Allah. Einige von ihnen behaupten, er sei der Sohn Gottes. Und andere wiederum behaupten, er sei einer von Dreien. Nichts dergleichen ist wahr! Preis sei Allah und überaus hoch Erhaben ist Er über das, was sie behaupten.
  7. Īsā (Allahs Friede auf ihm) wurde weder getötet noch gekreuzigt, sondern er wurde von Allah in den Himmel erhoben. Als die Juden ihn töten wollten, verwandelte Allah eine andere Person in die Gestalt von jesus. Die Juden kamen, töteten und kreuzigten diese ihm optisch ähnelnde Person, und hielten sie für jesus (Allahs Friede auf ihm). Allah, der Erhabene sagte: … und dafür, dass sie sagten: «Gewiss, wir haben den Messias Jesus, den Sohn Marias, den Gesandten Allahs getötet.» – Aber sie haben ihn weder getötet noch gekreuzigt, sondern es erschien ihnen so. Und diejenigen, die sich darüber uneinig sind, befinden sich wahrlich im Zweifel darüber. Sie haben kein Wissen darüber, außer dass sie Mutmaßungen folgen. Und sie haben ihn mit Gewissheit nicht getötet. Nein! Vielmehr hat Allah ihn zu Sich erhoben. Allah ist Allmächtig und Allweise. Es gibt keinen unter den Leuten der Schrift, der nicht noch vor dessen Tod ganz gewiss an ihn glauben wird. Und am Tag der Auferstehung wird er über sie Zeuge sein. (Sure 4 an-Nisāʾ Vers 157-159)

Allah, Preis sei Ihm und Erhabene ist Er, schütze Seinen Propheten jesus und hob ihn zu Sich in den Himmel empor. Doch in der Endzeit wird jesus (Allahs Friede auf ihm) auf die Erde zurückkehren und nach der Gesetzgebung des Propheten Muḥammad (Allahs Segen und Friede auf ihm) richten. Wenn er sein Lebensende erreicht hat, wird er auf der Erde sterben und in der Erde begraben werden. Hierauf wird er am Tage der Auferstehung, wie alle anderen Kinder Adams, wiedererweckt werden. Allah, der Erhabene sagte hierüber: Aus ihr haben Wir euch erschaffen, und in sie bringen Wir euch zurück, und aus ihr bringen Wir euch ein anderes Mal hervor. (Sure 20 Ṭā-Hā Vers 55)

Der Glaube dass Muḥammad (Allahs Segen und Friede auf ihm) Allahs Prophet und Gesandter ist:

  • Wir glauben fest daran, dass Muḥammad (Allahs Segen und Friede auf ihm) der Diener Allahs und Sein Gesandter ist. Er ist der Vorzüglichste aller Menschen, die es jemals gab oder jemals geben wird. Er ist der letzte und abschließende Prophet, nach dem kein Prophet folgen wird. Er hat Allahs Botschaft getreu übermittelt und die ihm anvertraute Aufgabe auf die beste Weise erfüllt. Er erteilte der Gemeinschaft aufrichtigen Rat und setzte sich für Allahs Sache ein, wie es Ihm gebührt.
  • Wir glauben an alles, was er uns berichtet hat, gehorchen seinen Befehlen und halten uns von den Dingen fern, die er verbot oder heftig missbilligte. Wir dienen Allah nur auf die Weise, die es uns der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) in seiner Sunna gezeigt hat. Wir nehmen ausschließlich ihn zum Vorbild und keinen anderen. Allah, der Erhabene sagte: Ihr habt ja im Gesandten Allahs ein schönes Vorbild, (und zwar) für einen jeden, der auf Allah und den Jüngsten Tag hofft und Allahs viel gedenkt. (Sure 33 al-Aḥzāb Vers 21)
  • Auch muss unsere Liebe zum Propheten (Allahs Segen und Friede auf ihm) stärker und intensiver sein, als die Liebe zu den Eltern, zu den Kindern und zu allen Menschen. Der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte: „Keiner von euch hat einen (vollkommenen) Glauben erreicht, solange ich ihm nicht lieber bin als sein Vater, sein Kind und die Menschen allesamt.“ (Buḫārī Hadith Nr. 15 und Muslim Hadith Nr. 44) Die aufrichtige Liebe zum Propheten (Allahs Segen und Friede auf ihm) beweist man, indem man seine Sunna befolgt und seine Verfahrensweise zum Vorbild nimmt. Wahre Glückseligkeit und vollständige Rechtleitung erreicht man nur, wenn man dem Propheten Gehorsam leistet. Allah, Preis sei Ihm, sagte: Wenn ihr ihm (aber) gehorcht, seid ihr rechtgeleitet. Und dem Gesandten obliegt nur die deutliche Übermittlung (der Botschaft). (Sure 24 an-Nūr Vers 54)
  • Es ist unsere Pflicht, das anzunehmen, was der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) uns lehrte, seiner Sunna zu fügen und uns nach ihr zu richten. Ebenso sollten wir dafür sorgen, dass seine Lebensweise eine hohe Stellung in unseren Herzen einnimmt und von uns verherrlicht wird. Allah, der Erhabene sagte: Aber nein, bei deinem Herrn! Sie glauben nicht eher, bis sie dich über das richten lassen, was zwischen ihnen umstritten ist, und hierauf in sich selbst keine Bedrängnis finden durch das, was du entschieden hast, und sich in voller Ergebung fügen. (Sure 4 an-Nisāʾ Vers 65)
  • Außerdem sollten wir uns davor hüten, sich den Anweisungen des Gesandten Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) zu widersetzen. Da die Widersetzung seiner Befehle eine Ursache ist, die dazu führen kann, dass der Mensch in Versuchung gerät, auf dem Irrweg landet oder qualvolle Strafe erfährt. Allah, der Erhabene sagte: So sollen diejenigen, die Seinem Befehl zuwiderhandeln, sich vorsehen, dass nicht eine Versuchung sie trifft oder schmerzhafte Strafe sie trifft. (Sure 24 an-Nūr Vers 63)

Besonderheiten, die nur die Botschaft des Propheten Muḥammad aufweist:

Die Botschaft des Propheten Muḥammad (Allahs Segen und Friede auf ihm) hat eine große Anzahl von Besonderheiten und Eigentümlichkeiten, die allein ihr vorbehalten ist und wodurch sie sich vor den früheren Botschaften auszeichnet. Dazu gehören:

  • Die Botschaft des Propheten Muḥammad (Allahs Segen und Friede auf ihm) ist die letzte und abschließende aller früheren Botschaften Gottes. Allah, der Erhabene sagte: Muḥammad ist nicht der Vater eines eurer Männer, sondern der Gesandte Allahs und der letzte aller Propheten. (Sure 33 al-Aḥzāb Vers 40)
  • Die Botschaft des Propheten Muḥammad (Allahs Segen und Friede auf ihm) setzt alle früheren außer Kraft und hebt sie auf. Dementsprechend nimmt Allah, der Erhabene von niemanden eine andere Religion an, nachdem der Prophet bereits zu den Menschen entsandt wurde, außer wenn man die Religion des Propheten Muḥammad (Allahs Segen und Friede auf ihm) wählt. Ebenso wird niemand die Gärten der Wonne betreten, außer er geht den Weg des Propheten Muḥammad (Allahs Segen und Friede auf ihm). Denn der Gesandte Muḥammad ist der edelste Gesandte, seine Gemeinschaft ist die beste Gemeinschaft und seine Gesetzgebung ist die vollkommenste Gesetzgebung. Allah, der Erhabene sagte: Wer aber als Religion etwas anderes als den Islam begehrt, so wird es von ihm nicht angenommen werden, und im Jenseits wird er zu den Verlierern gehören. (Sure 3 Āl-i-ʿImrān Vers 85) Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte: „(Ich schwöre) bei dem, in dessen Hand meine Seele ist, es gibt keinen von dieser Gemeinschaft, sei es Jude oder Christ, der von mir hört und später stirbt, aber nicht an das geglaubt hat, womit ich gesandt wurde, ohne dass er Bewohner der Hölle sein wird.“ (Muslim Hadith Nr. 153 und Aḥmad Hadith Nr. 8609)

 

  • Die Botschaft des Propheten Muḥammad (Allahs Segen und Friede auf ihm) ist an jeden Dschinn und Menschen gerichtet. Allah, der Erhabene teilte uns im edlen Koran über die Dschinn mit, dass sie, als sie über den Propheten Muḥammad (Allahs Segen und Friede auf ihm) erfuhren, Folgendes sagten: O unser Volk, erhört Allahs Rufer… (Sure 46 Aḥqāf Vers 31)

Und Allah, der Erhabene sagte zu Seinem Gesandten: Und Wir haben dich nur als Bringer froher Botschaft und Warner für alle Menschen entsandt. (Sure 34 Sabaʾ Vers 28)

Und Allahs Gesandter (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte: „Ich wurde vor den anderen Propheten mit sechs (Besonderheiten) bevorzugt: Mir wurde die umfassend-präzise Rede gegeben, mir wurde durch Schrecken (in den Herzen der Feinde) zum Sieg verholfen, mir wurde die Kriegsbeute erlaubt, die Erde wurde mir sowohl als Gebetsstätte als auch als Mittel für die (rituelle) Reinigung gemacht, ich wurde zur gesamten Schöpfung entsandt und die Reihe der Propheten wurde mit mir beendet.“ (Buḫārī Hadith Nr. 2815 und Muslim Hadith Nr. 523)

Durch den Glauben an die Gesandten erzielt man folgenden großen Gewinn:

Ein Gläubiger, der den Glauben an die Gesandten verinnerlicht, erhält einen großartigen Gewinn. Davon möchten wir Folgende erwähnen:

  1. Man gewinnt das Wissen, wie barmherzig Allah doch ist und dass Er für Seine Diener gesorgt hat, indem Er zu ihnen Gesandte schickte. Er beauftragte sie damit, Seine Diener auf den richtigen Weg zu leiten und ihnen zu zeigen, wie sie Allah dienen sollen. Denn mit bloßem Menschenverstand kann man dies nicht erfassen oder wissen. Allah, der Erhabene sagte über unseren Propheten Muḥammad (Allahs Segen und Friede auf ihm): Und Wir haben dich nur als Barmherzigkeit für die Weltenbewohner gesandt. (Sure 21 al-Anbiyāʾ Vers 107)

  2. Man ist Allah, dem Erhabenen überaus dankbar für diese gewaltige Gnadengabe.

  3. Man empfindet tiefe Liebe und Hochachtung für alle Gesandten (Allahs Segen und Friede auf ihnen allen) und lobt sie auf eine angemessene respektvolle Weise. Sie haben den Gottesdienst für Allah, den Erhabenen vorbildhaft verrichtet, Seine Botschaft getreu übermittelt und Seinen Dienern aufrichtigen Rat erteilt.

  4. Man befolgt hierdurch dieselbe Botschaft, womit Allah alle Gesandten beauftragte. Die Botschaft bestand einerseits darin, einzig Allah anzubeten, ohne Ihm einen Teilhaber beizugesellen, und andererseits die göttliche Botschaft in die Tat umzusetzen. Auf diese Weise erreichen die Gläubigen Gutes, Rechtleitung und Glückseligkeit in ihrem Leben. Außerdem werden sie gewiss hierfür in beiden Welten, im Diesseits und Jenseits, belohnt werden. Allah, der Erhabene sagte: Wer sich aber von Meiner Ermahnung abwendet, der wird ein beengtes Leben führen, und Wir werden ihn am Tag der Auferstehung blind (zu den anderen) versammeln. (Sure 20 Ṭā-Hā Vers 123-124)