Deine Umgebung und deine Familie
Der neue Muslim sollte schon ab dem ersten Augenblick, an dem er den Islam angenommen hat, seine Beziehungen zu all seinen Mitmenschen festigen sowie sein Verhalten und sein Benehmen gegenüber all seinen Bekannten und Verwandten verbessern, gleich ob diese Muslime oder Nichtmuslime sind. Denn der Islam ruft nicht zur Verschlossenheit und zur Isolation auf. Das Beste, was man tun kann, um andere über diese Religion zu informieren, ist, gut zu den Menschen zu sein und ihnen mit vorbildlichen Charaktereigenschaften und höflichen Umgangs formen zu begegnen. Schließlich wurde der Gesandte unserer Religion zu den Menschen entsandt, um die edlen Charaktereigenschaften zu vervollkommnen. Die Familie und die Angehörigen sind die ersten Personen, bei denen wir unser gutes Benehmen und unseren freundlichen, liebevollen Umgang unter Beweis stellen sollen (siehe Seite 258).
Jeder Mensch wurde mit der natürlichen Veranlagung und dem Islam geschaffen, den er in seinem Inneren trägt. Andere Glaubensrichtungen entwickeln sich nur aus dem Grund, weil die Eltern ihren Kindern Irrlehren unterrichten und sie danach erziehen. Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte: „Jedes Neugeborene wird mit der natürlichen Veranlagung geboren. Erst seine Eltern machen dann aus ihm einen Juden, Christen oder Feueranbeter.“ (Buḫārī Hadith Nr. 1292 und Muslim Hadith Nr. 2658) Wenn jedoch ein Kind stirbt, dessen Eltern ungläubig sind, so verfahren wir mit ihm nach den islamischen Vorschriften, die für ungläubige Menschen im Diesseits gelten. Doch allein Allah, der Mächtige und Majestätische weiß das Geheime und was noch verborgener ist. Und dein Herr tut niemandem Unrecht. Dementsprechend wird Allah sie am Tage der Auferstehung einer Prüfung unterziehen. Wer von ihnen Allah gehorsam ist, der wird ins Paradies eingehen und wer sich Ihm widersetzt, der kommt in das Feuer der Hölle. Als der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) über die Kinder der Götzendiener gefragt wurde, sagte er: „Allah, Der sie erschaffen hat, weiß besser, was sie getan hätten (wenn sie gelebt hätten).“ (Buḫārī Hadith Nr. 1317)
In welchen Fällen aber werden die Kinder von ungläubigen Eltern im Diesseits als Muslime betrachtet?
In folgenden Fällen ist der Beweis erbracht, dass ein Kind zur islamischen Religion gehört:
- Wenn die Eltern oder einer der Eltern den Islam angenommen haben. Das Kind wird demjenigen Elternteil zugerechnet, der die bessere Religion hat.
- Wenn das Kind, das bereits Unterscheidungsfähigkeit (tamyīz) besitzt, aber noch nicht die Geschlechtsreife (bulūġ) erlangt hat, zum Islam konvertiert, dann ist es trotzdem ein Muslim, selbst wenn die Eltern nicht den Islam angenommen haben. Der Beleg hierfür ist folgende Begebenheit: Als ein jüdischer Junge erkrankte, der dem Propheten (Allahs Segen und Friede auf ihm) gedient hatte, begab sich der Prophet zu ihm, um ihm einen Krankenbesuch abzustatten. Er setzte sich neben seinen Kopf und sagte zu ihm: „Nimm den Islam an!“ Da sah der Junge zu seinem Vater hin, der bei ihm war, und der sagte zu ihm: „Gehorche Abū l-Qāsim (Allahs Segen und Friede auf ihm!)“, worauf der Junge den Islam annahm. Als der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) hinausging, sagte er: „Alles Lob gebührt Allah, Der ihn vor dem Höllenfeuer errettet hat.“ (Buḫārī Hadith Nr. 1290)