Die Kleidung im Islam

Die Kleidung eines gläubigen Muslims sollte schön und sauber sein. Besonders dann, wenn er mit anderen Menschen zusammen ist oder sein Gebet verrichten will. Allah, der Erhabene sagte: O Kinder Adams, habt eine gepflegte Erscheinung an jeder Gebetsstätte und esst und trinkt, aber seid nicht maßlos! – Er (Allah) liebt nicht die Maßlosen. (Sure 7 al-Aʿrāf Vers 31) Allah erlaubte den Menschen, schöne Kleidung anzuziehen und sich um ein schönes, gepflegtes Äußeres zu bemühen, weil ein gutes Aussehen ein Zeichen für die Gnadengaben Allahs ist, die Er dem Menschen gewährte. Allah, der Erhabene sagte:

Sag: Wer hat den Schmuck Allahs verboten, den Er für Seine Diener hervorgebracht hat, und (auch) die guten Dinge (aus) der Versorgung (Allahs)? Sag: Sie sind im diesseitigen Leben für diejenigen (bestimmt), die glauben, und am Tag der Auferstehung (ihnen) vorbehalten. So legen Wir die Zeichen ausführlich dar für Leute, die Bescheid wissen. (Sure 7 al-Aʿrāf Vers 32)

 Kleidung bringt den Menschen großen und vielfältigen Nutzen. .

Kleidung erfüllt viele Funktionen. Dazu gehören:

  1. Sie bedeckt bestimmte Körperbereiche des Menschen, die man aufgrund der veranlagten Schamhaftigkeit bei den Menschen, vor den Augen anderer verbergen will. Allah, der Erhabene sagte: O Kinder Adams, Wir haben auf euch Kleidung hinabgesandt, die eure Blöße verbirgt. (Sure 7 al-Aʿrāf Vers 26)
  2. Sie bietet dem Menschen Schutz vor Hitze, Kälte und Verletzungen. So erfüllt Kleidung eine Schutzfunktion gegen Kälte und Hitze bei Wetter binde stnich falsh veränderungen, und sie bietet eine Schutzfunktion gegen Gefahren und Risiken für den menschlichen Körper. Allah, der Erhabene sagte über die Eigenschaften der Kleidung: Und Er hat euch Kleider gemacht, die euch vor der Hitze schützen, und Kleider, die euch vor eurer Gewalt (gegeneinander) schützen. So vollendet Er Seine Gunst an euch, auf dass ihr (Ihm) ergeben sein möget.(Sure 16 an-Naḥl Vers 81)

Der Islam ist die Religion der natürlichen Veranlagung. Für die Lebensangelegenheiten des Menschen legte der Islam nur solche Vorschriften fest, die sich mit der gesunden, natürlichen Veranlagung vereinbaren lassen sowie der reinen Vernunft und der allgemeinen Logik entsprechen.

Das Grundprinzip für Kleidung

Als Grundprinzip gilt, dass alles, womit sich der Muslim kleidet und zurechtmacht, als erlaubt anzusehen ist:

pezielle Kleidung vor, sondern erklärt jede Kleidung für erlaubt, solange sie die gewünschte Funktion erfüllt, ohne dabei zu übertreiben oder die Grenzen zu überschreiten.

Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) trug Kleidung, die zu seiner Zeit gewöhnlich getragen wurde. Weder befahl er eine bestimmte Kleidung anzuziehen noch verbot er bestimmte Kleidung. Was er verbot, waren gewisse Eigenschaften an der Kleidung. Als Grundprinzip für die gesellschaftlichen Beziehungen zwischen den Menschen gilt, dass sie als erlaubt anzusehen ist. Das gilt ebenfalls für die Kleidung. Demzufolge darf nichts als verboten erklärt werden, außer man hat hierfür einen Beweistext aus dem Koran oder der Sunna. Genau das Gegenteil dieser Regel gilt für alle Angelegenheiten im Gottesdienst: So gilt als Grundprinzip, dass jede gottesdienstliche Handlung verboten ist und nicht praktiziert werden darf, außer es existiert hierfür ein Belegtext aus Koran oder Sunna. Der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte: „Esst, spendet und kleidet euch ohne Verschwendung und hochmütigen Stolz!“ (Nasāʾī Hadith Nr. 2559)

 Der Islam hat keine spezielle Art von Kleidung vorgeschrieben, die man tragen sollte. Allerdings ist es vorzuziehen, die bei der Bevölkerung des jeweiligen Landes übliche Kleidung zu wählen. Davon ausgenommen ist Kleidung, die im Islam zu tragen verboten ist. .

Kleidung, die zu tragen verboten ist:

  1. Kleidung, die den privaten Körperbereich, der nicht sichtbar sein darf, entblößt. Allah, der Erhabene sagte: O Kinder Adams, Wir haben auf euch Kleidung hinabgesandt, die eure Blöße verbirgt. (Sure 7 al-Aʿrāf Vers 26) Der Islam schreibt die Bedeckung der Blöße für Männer und Frauen vor. So muss der Körperbereich beim Mann vom Nabel bis zum Knie bedeckt sein. Bei Anwesenheit eines fremden Mannes muss bei der Frau ihr gesamter Körperbereich vollständig bedeckt sein, ausgenommen davon sind Gesicht und Hände. Es ist nicht erlaubt, enge Kleidung zu tragen, wodurch die Körperform betont und erkennbar wird. Außerdem ist keine durchsichtige Kleidung erlaubt, wodurch man den Körper, der sich darunter verbirgt, sehen kann. Allah drohte denjenigen, die Kleidung tragen, sodass ihre Blöße erkennbar ist. Der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte: „Es gibt zwei Arten der Bewohner der Hölle, die ich noch nicht gesehen habe … Dann nannte er: „… Frauen, die bekleidet und doch nackt sind …“
  2. Kleidung, die der Bekleidung des anderen Geschlechts ähnelt. Damit ist gemeint, dass ein Mann Kleidung trägt, die eigentlich für Frauen gemacht und vorgesehen sind. Oder eine Frau, die Kleidung trägt, die eigentlich für Männer bestimmt ist. Diese Handlung ist verboten und gehört zu den großen Sünden. Dazu zählt übrigens auch, auf eine Weise wie die des anderen Geschlechts zu sprechen, zu gehen, Bewegungen zu machen usw. Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) verfluchte den Mann, der Frauenkleidung trägt und die Frau, die Männerkleidung trägt. (Abū Dāwūd Hadith Nr. 4098) Außerdem verfluchte Allahs Gesandter (Allahs Segen und Friede auf ihm) diejenigen Männer, die Frauen nachahmen, und verfluchte ebenfalls diejenigen Frauen, die Männern nachahmen. (Buḫārī Hadith Nr. 5546) Wenn jemand verflucht wird, bedeutet es, dass er aus Allahs Barmherzigkeit ausgestoßen und ausgeschlossen wird. Der Islam möchte, dass der Mann seine männliche Natur beibehält und sich in seiner äußeren Erscheinung unterscheidet. Entsprechendes gilt für die Frau. Das ist die erforderliche Schlussfolgerung der gesunden, natürlichen Veranlagung und der richtigen Logik.

     Es ist verboten, Kleidung zu tragen, die der Bekleidung der Ungläubigen ähnelt oder Symbole von anderen Religionen beinhaltet.

  3. Kleidung, die der Bekleidung der Ungläubigen ähnelt. Hierbei handelt es sich um Kleidung, die eigentümliche Besonderheiten für sie sind, wie z. B. Mönchs- und Priesterkleidung oder das Tragen eines Kreuzes. Jede Kleidung, die ein typisches Merkmal irgendeiner anderen Religion darstellt, ist zu tragen verboten. Denn der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte: „Wer einem Volk nachahmt, der gehört zu ihnen.“ (Abū Dāwūd Hadith Nr. 4031) Zur verbotenen Nachahmung in der Kleidung gehört auch das Tragen religiöser Symbole oder Symbole irregeleiteter Sekten. Diese Nachahmung ist ein Zeichen von schwacher Persönlichkeit und ein Beweis dafür, dass der Mensch erhebliche Zweifel an der Wahrheit hat, die mit ihm ist. Es gehört jedoch nicht zur verbotenen Nachahmung, wenn der Muslim Kleidung trägt, die in seinem Land verbreitet ist, selbst wenn die meisten Menschen, die sich auf diese Weise kleiden, ungläubig sind. Denn der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) pflegte sich so zu kleiden, wie sich die Götzendiener aus dem Stamme Quraisch kleideten, außer es gab bezüglich der Kleidungsvorschrift ein Verbot.
  4. Kleidung, die Arroganz und hochmütigen Stolz hervorruft. Der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte: „Wer in seinem Herzen auch nur das Gewicht eines Stäubchens an Arroganz hat, wird nicht das Paradies betreten.“ (Muslim Hadith Nr. 91) Aus diesem Grund verbot der Islam, Kleidung zu tragen und sie auf dem Boden hinterherschleifen zu lassen. Ebenfalls verbot er den Männern, lange Kleidung zu tragen, die bis unter die Fußknöchel reichen, wenn sie das aus Hochmut oder Arroganz tun. Der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte: „Wer seine Kleidung aus Hochmut hinter sich (auf dem Boden) schleifen lässt, den wird Allah am Tag der Auferstehung nicht anschauen.“ (Buḫārī Hadith Nr. 3465 und Muslim Hadith Nr. 2085) Im Islam ist es ebenfalls untersagt, aufsehenerregende Kleidung zu tragen, um Bekanntheit und Ansehen zu erlangen. Hierbei handelt es sich um Kleidung, die, wenn sie jemand trägt, von der Bevölkerung als absonderlich empfunden wird und infolgedessen die Menschen über diese auffällige Person sprechen. Denn dadurch erhält diese Person Bekanntheit und Berühmtheit, weil die Menschen sich doch sehr über die abnormale Farbe oder Form der Kleidung wundern oder Abscheu empfinden. Zu dieser verbotenen Kategorie gehört Kleidung, die beim Menschen, der sie trägt, Eitelkeit und Einbildung hervorruft. Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte: „Wer im Diesseits Prunkgewänder trägt, den wird Allah am Tag der Auferstehung mit den Gewändern der Erniedrigung bekleiden.“ (Aḥmad Hadith Nr. 5664 und Ibn Māǧah Hadith Nr. 3607)

     Verschwendung bei Kleidung ist verboten. Allerdings kommt es auf das monatliche Einkommen des Einzelnen und der Pflichten an, die man anderen gegenüber hat. .

  5. Für Männer gilt, dass sie kein Gold und keine Kleidung aus reiner Naturseide tragen dürfen. Denn im Islam ist für Männer das Tragen von Gold und Seide verboten. Allahs Gesandter (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte über Seide und Gold: „Diese zwei Dinge sind für die Männer meiner Gemeinde verboten und für die Frauen meiner Gemeinde erlaubt.“ (Ibn Māǧah Hadith Nr. 3595 und Abū Dāwūd Hadith Nr. 4057) Bei der für Männer verbotenen Seide handelt es sich um die natürliche Seide, die aus den Kokons der Seidenraupe gewonnen wird.
  6. Kleidung, in der Verschwendung und Vergeudung liegt. Der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte: „Esst, spendet und kleidet euch ohne Verschwendung und hochmütigen Stolz!“ (Nasāʾī Hadith Nr. 2559) Die Frage, was als Verschwendung zu verstehen ist, kann je nach der finanziellen Lage des Menschen unterschiedlich betrachtet werden. So darf sich ein Wohlhabender teure Kleidung kaufen, die ein Armer nicht kaufen sollte, weil er - gemessen an seinem monatlichen Einkommen, seiner finanziellen Lage und seiner anderen Pflichten, die er berücksichtigen muss - es sich eigentlich nicht leisten kann. Somit kann das Kaufen eines einzigen Kleidungsstücks bei einem Armen als Verschwendung gelten und bei einem Wohlhabenden nicht.